Ines Detmers, Michael Ostheimer
Das temporale Imaginäre. Zum Chronotopos als Paradigma literaturästhetischer Eigenzeiten
Ästhetische Eigenzeiten – Kleine Reihe 4
Hannover, 2016, Wehrhahn, 96 Seiten
Die Studie nähert sich unter dem Begriff des temporalen Imaginären dem Denkmodell ›Ästhetische Eigenzeiten‹ mit Blick auf dessen kreative Ermöglichungs- und Modellierungsprozesse. Michail Bachtins Chronotopos fungiert dabei als maßgebliches ästhetisches ›Medium‹. Mit der Auffächerung des Chronotopos in unterschiedliche Zeitmodi zeigt sich, in welch komplexer Weise der Raum als ›temporale Modelliermasse‹ zur Emergenz neuer Zeitformen beiträgt. Als Anschauungstexte werden mit Saša Stanišićs Nachwende-Roman Vor dem Fest (2014) und Virginia Woolfs Between the Acts (1941) zwei Ein-Tag-Romane herangezogen.