Tagung: Schillers Zeitbegriffe
Universität Leipzig, Geisteswissenschaftliches Zentrum (Beethovenstraße 15), Biblioteca Albertina (Beethovenstraße 6)
9. Juni 2016, 14:00 Uhr – 11. Juni 2016, 12:30 Uhr
Organisation: Dirk Oschmann (Leipzig), Helmut Hühn (Jena), Peter Schnyder (Neuchâtel)
Das Problem der Zeit reflektiert Schiller auf allen Ebenen: gattungstheoretisch, rezeptionsästhetisch, historiographisch, geschichtsphilosophisch, moralisch, anthropologisch, aufklärungskritisch und darstellungstheoretisch. Er bringt mithin alles vor die »Gerichtsbarkeit der Zeit« (Briefe über die ästhetische Erziehung). Die Radikalität, mit welcher der Autor dabei selbst die Verzeitlichung des Wissens und der Formen vorantreibt und zugleich Strategien der Entzeitlichung prüft, sucht um 1800 ihresgleichen.
Diesem Fragezusammenhang geht die Tagung in umfassender Weise nach. Die Beiträge stellen Schiller als Dichter und Denker der Zeit dar, rekonstruieren seine Zeitkonzeptionen auf den angesprochenen Ebenen und betten sie in den übergreifenden Verzeitlichungsdiskurs um 1800 ein.