Physiker lesen, Physiker schreiben. Die Literatur der Physik **DIE TAGUNG FÄLLT AUS WEGEN DER MASSNAHMEN GEGEN DIE AUSBREITUNG DES CORONAVIRUS**
19. März 2020, 9:30 Uhr – 20. März 2020, 18:00 Uhr
Was lesen Physiker für Literatur und wie stellen sie ihre eigene Literatur her? Wie inspirieren sie sich an literarischen Texten oder der Sprache der Dichtung und welche Konsequenzen hat das für ihre Physik? Es ist zum einen der Zugriff der Physiker auf die Literatur als kulturellen Objektbereich, der die Frage danach aufwirft, ob Physik nur in ihrer Darstellung auf literarische Verfahren angewiesen ist oder ob ein grundsätzlicherer Zusammenhang zwischen Literatur bzw. Dichtung und Physik in Form einer „Wissensverwandtheit“ oder gar einer strukturellen epistemischen Nahbeziehung besteht. Zum anderen ist durch die „Literarisierung“ der Physik, also durch die Adaption von literarischen Verfahren, die Frage von Interesse, welche Konzessionen Physiker an die Genauigkeit von mathematischer Formelsprache und von ihr abgeleiteter Begriffssprache machen, wenn sie sie übertragen in allgemeine Sprache. Zu fragen ist auch, wie der (sprachlich verfasste) Gedanke am Beginn physikalischer Erkenntnisse den Prozess der Formelwerdung/Mathematisierung strukturiert – wie also die Komplexität der Sprache und die Komplexität der Formel zusammenhängen.