Workshop: Zeitregime und Gegenaktualisierung
Universität der Künste Berlin, Fasanenstrasse 1b, Raum 104
19. September 2014, 10:00 Uhr – 18:00 Uhr
Ausgehend von der Prämisse, dass bestehende Zeitregime immer qua ihrer Strukturierung und Kontrolle von Zeit eine normative Dimension und damit wahrscheinlich auch eine Dimension der Gewalt haben, wollen wir der Frage nachgehen, inwiefern diese Dimensionen durch einen ästhetisch inszenierten bzw. generierten Stillstand reflektiert, kritisiert und herausgefordert werden. Die Auseinandersetzung mit Gilles Deleuzes Logik des Sinns erscheint uns besonders vielversprechend, um Antworten auf diese Frage zu formulieren. Daher werden wir zentrale Passagen aus diesem Buch und aus ausgewählten Sekundärtexten gemeinsam im Workshop besprechen. Außerdem werden Reinhold Goerling, Barbara Gronau, Thomas Hilgers, Ludger Schwarte und Moritz Schumm Beispiele aus diversen Künsten bzw. Medien vorstellen und zur Diskussion stellen, ob diese als Gegenaktualisierungen zur Macht gängiger Zeitregime fungieren können. Gemäß unserer Arbeitshypothesen müssten solch ästhetische Formen der Gegenaktualisierung durch eine Stillstellung von Handlung, Material oder Wahrnehmung geschehen, die das latent Bleibende herausstellt und dem bestehenden Regime entgegensetzt.
Gemeinsame Textgrundlagen:
Gilles Deleuze, Logik des Sinns, Frankfurt/M. 1993, Kapitel 10, S. 83–92, Kapitel 21, S. 186–192 sowie Kapitel 23 und 24, S. 203–221.
Mirjam Schaub, Gilles Deleuze im Wunderland. Zeit- als Ereignisphilosophie, München 2003, S. 131–149 sowie S. 161–163.
Der Workshop ist offen für interessierte SPP-Mitglieder.
Bei Interesse und Rückfragen melden Sie sich bitte bei Jan Dammel.