Ästhetische Eigenzeiten – Zeit und Darstellung in der polychronen Moderne

Zeit und Form im Wandel. Goethes Morphologie und ihr Nachleben im 20. Jahrhundert

Eva Geulen (ZfL/HU Berlin)

Teilprojekte Phase: 1. 2.

Zeit und Form im Wandel. Goethes Morphologie und ihr Nachleben in der Theoriebildung des 20. Jahrhunderts

Laufzeit

  1. November 2013–31. Januar 2017

Beschreibung

Die Rezeptionsgeschichte von Goethes Morphologie ist durch Mandelkow und andere vorbildlich aufgearbeitet worden. Allerdings herrschte lange eine gewisse Berührungsscheu (oder auch: eine allzu einhellige Meinung), was die Möglichkeit einer eher unterirdischen Rezeption von Goethes Theorie verzeitlichter Form in der Theoriebildung des 20. Jahrhunderts betrifft. Allzu oft wurde und wird der explizite oder implizite Verweis auf Goethe nach der ›Grundlagenkrise‹ der Naturwissenschaften zu Beginn des 20. Jahrhunderts über den Leisten eines holistisch-monistischen Gestaltverständnisses geschlagen, das kompensatorisch, apotropäisch gegen krisenhafte Modernisierungserfahrungen geltend gemacht worden sei.

Ein anderes Bild ergibt sich, wenn man Goethes Morphologie im Aspekt der Wandlungen des Form-Begriffs im 20. Jahrhundert bis hin zu Luhmann betrachtet. Das Projekt galt der interdisziplinären Erforschung dieser weitgehend latenten Wirkungsgeschichte. Erarbeitet wurden alternative Perspektiven auf die Genealogie der Theoriebildung im Aspekt der Form. In dieser Perspektive gehörte die geläufige Unterscheidung zwischen strukturalistischen und ›ganzheitlichen‹ Ansätzen ebenso auf den Prüfstand wie die Gegenüberstellung von 1800 und 1900. Auf dem Spiel standen damit alternative Beschreibungen der Moderne und der Genese der Theorie im 20. Jahrhundert.

Projektleiterin

Prof. Dr. Eva Geulen (Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin)

Mitarbeiterinnen

Dr. Eva Axer (Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin)
Dr. Alexandra Heimes (Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin)